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[English version below]
Die Drei Lieder sind keinesfalls als semantisch geprägte Gitarrenmusik zu verstehen. Vielmehr benutzen die Gitaristïnnen ihre Stimme und Instrumente als perkussiv verschobene, übermäßig ausgeweitete und entfremdete Klangerzeuger. Sie führen diese an den Rand des Ertrag- und Sagbaren, sprechen ohne Bedeutung, verfangen sich im Rauschen, in seltener Wiederholung und mannigfaltiger Differenz. Winde durchströmen den Konzertsaal; aber auch Metamelodien, die durch Bogenstrich und Gesang in ein abstraktes Gewand gekleidet werden. Und auch wenn die Semantik nicht vorhanden ist, wird doch klar, dass die Kunst hier nicht an der Oberfläche reift, sondern immer tiefer vordringt in das Dickicht der Welt, in die Komplexität, Diversität, Vielfalt und Farbenfroheit. Ihre Sinnhaftigkeit liegt dem forschenden Intellekt zwar nicht gleich offenkundig dar, bleibt dafür aber beständig zugänglich, lässt sich immer wieder neu erkunden und findet ihren Ruhm in der Schönheit der Analyse.

Partiturskizze | Sketch of the score

The Three songs can by no means be understood as semantically shaped guitar music. Rather, the guitarists use their voices and instruments as percussively displaced, excessively extended and alienated sound generators. They take them to the edge of the bear- and sayable, speak without meaning, get caught up in noise, in rare repetition and manifold difference. Winds flow through the concert hall; but also metamelodies, which are clothed in an abstract garment of bowing and singing. And even if the semantics are nowhere to be found, it is clear that art here does not on the surface here, but penetrates ever deeper into the thicket of the world, into complexity, diversity, variety and colourfulness. Its meaning may not be immediately obvious to the inquiring intellect, but it remains constantly accessible, can be interpreted in various ways and finds its glory in the beauty of analysis.