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[English version below]
Die Drei Miniaturen nach Nietzsche sind ein unvollendetes Stück. Ich musste es unterbrechen, weil ich unter anderem als Notensetzer durch die Arbeit an Helmut Lachenmanns Orchesterwerk Schreiben für Monate komplett ausgelastet war. Als ich mich dann wieder an das Werk setzen wollte, musste ich feststellen, dass ich es nicht einfach wieder aufgreifen konnte. Vielmehr hätte ich wie an einem neuen Stück daran gearbeitet. Deshalb habe ich mich entschlossen tatsächlich ein neues Stück zu schreiben und die Miniaturen nach drei Stücken unvollendet zu lassen. Eigentlich waren sieben Miniaturen geplant. Die ersten drei basieren auf Nietzsche-Gedichten (Ecce Homo, Dem unbekannten Gott und Über meiner Haustür). Die restlichen Nietzsche-Gedichte werden aber in Utopia III wieder aufgenommen. Es kann somit als Fortsetzung der Minaturen angesehen werden und bietet sich zur Aufführung im Anschluss an diese an. Der Pianist spielt in den Miniaturen nicht nur auf dem Klavier, sondern auch auf Cowbells; eine Idee die aus Karlheinz Stockhausens Kontakte stammt und von mir bereits in den Entgleisungen aufgenommen wurde. Das Stück ist sehr geräuschhaft. Ratschgeräusche wechseln sich mit Schleif- und Klickgeräuschen auf Seite des Konzertflügels ab. Die Klavierstimme wird zudem vorher aufgenommen und läuft zusätzlich bei jeder Miniatur im Krebs. Der Sopran singt kaum, sondern spricht hauptsächlich – auf unterschiedlichste Art und Weise.

Partiturskizze | Sketch of the score

Drei Miniaturen nach Nietzsche is an unfinished piece. I had to interrupt the work on it because I was fully engaged for months, inter alia working as a music engraver on Helmut Lachenmann’s orchestra piece Schreiben. When I started composing again, I realised that I could not simply continue the work, but it felt like starting a new piece. This is why I decided to actually start a new composition. I had planned to write seven miniatures. The first three ones are based on poems by Nietzsche (Ecce Homo, Dem unbekannten Gott and Über meiner Haustür). The remaining poems are used in the later piece Utopia III. Hence it may be regarded as a continuation of Drei Miniaturen and is ideal to be performed right after them. In Drei Miniaturen nach Nietzsche, the pianist does not only play the piano, but also four cowbells. This is an idea derived from Karlheinz Stockhausen’s Kontakte. I have adapted it already in the piece Entgleisungen. The miniatures are very noisy. Ratchet sounds alternate with scratch and click noises. Additionally, the piano is recorded beforehand and becomes an additional retrograde electronic voice in each Miniatur. The soprano does barely sing, but mainly speaks – in the most diverse ways.