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[English version below]
Entgleisungen last sich als Fortsetzung von Tatsachen in zwei Sätzen beschreiben. Es ist das erste Stück in dem ich mannigfaltige erweiterte Spieltechniken und neue Notationsmethoden für ein größeres Kammermusikensemble verwendet habe. Mit der Einführung der Werknummern bei diesen Stücken ging meine Kompositionsarbeit auf eine andere Ebene über, u.a. durch die Überwindung von kompositorischen Hilfsmitteln wie Orchesterbibliotheken zum Anhören der Partituren oder Audiosoftware zur Notation von Live-Elektronik. Mit zunehmender Komplexität und Diversität wurde mir allerdings auch immer mehr bewusst wie schwierig die ad hoc-Notation von unkonventionellen Techniken ist. Diese Stücke sind somit Ausgangspunkt für eine spätere Abhandlung über die Notation unkonventioneller musikalischer Techniken, die mein Schaffen über ein Jahrzehnt lang lenken sollte. Leider musste ich dieses Jahrzehnt verbringen ohne die Entgleisungen je zu Gehör zu bekommen, kein Ensemble hat es in dieser Zeit gewagt sich dem Werk zu widmen. Revidiert wurde das Stück nachdem die Entwicklung eines Notationssystems für erweiterte Spieltechniken (Dimpker: Extended notation. Wien u.a. 2013) abgeschlossen war. Die Revision war ausführlich, bezieht sich aber vor allem auf die Notationsmethoden und nicht den Inhalt des Stückes. 


Partiturskizze | Sketch of the score

Entgleisungen may be described as the continuation of Tatsachen in zwei Sätzen. It is the first piece that features manifold extended playing techniques and new notation methods for a larger chamber music ensemble. With the introduction of the work numbers for these pieces, my compositional approach had reached another level, inter alia by overcoming compositional aids such as orchestra libraries to listen to the score or audio software to notate live electronics. However, with increasing complexity and diversity, I became more and more aware of the difficulties concerning the ad hoc notation of unconventional techniques. These pieces are thus the starting point for a later treatise on the notation of unconventional musical techniques, which guided my work for over a decade. Unfortunately, I had to spend this decade without ever listening to Entgleisungen, as no ensemble dared to perform this work. The piece was revised after completing the development of the notation system for extended playing techniques (Dimpker: Extended notation. Vienna et al. 2013). The revision was extensive, but mainly concerned with the methods of notation and not the content of the piece.